Bachelorstudiengang Physiotherapie

Startmodul - Allgemeine Einführung
Die Grundlage für das weitere Studium an der Zuyd Hogeschool wird gelegt. Studierende werden mit dem Problemorientierten Lernen (POL) vertraut gemacht. Es wird die Definition des Berufs Physiotherapeut*in in der heutigen Gesellschaft erarbeitet. Das Kompetenzprofil, die Befugnisse und Verantwortlichkeiten, die Arbeitsfelder der Physiotherapie und das evidenzbasierte Handeln stehen zentral. Des Weiteren wird das physiotherapeutisch-methodische Handeln (PMH) erläutert und mit der International Classification of Functioning (ICF) verbunden. Erste Schritte zum Erwerb des Bachelors in Physiotherapie werden gesetzt.

Block 3.1-2
Hier beginnt die inhaltliche Einführung in das Thema Evidence Based Practice. Der Studierende erlernt dabei eine wissenschaftliche Unterbauung seiner Praxisentscheidungen. Dabei wird das Clinical Reasoning an einfachen Pathologien angewendet und vertieft. In diesem Block kommt es auch zum ersten Kontakt mit der direkten Zugänglichkeit innerhalb der Physiotherapie. Der Studierende wird mit dem niederländischen Berufsprofil und dem zielgerichteten Erlernen der verschiedenen physiotherapeutischen Kompetenzen vertraut gemacht.

Block 3.3-4
In Block 3.3-4 werden dem Studierenden anhand eines Blockprojektes die Grundlagen einer wissenschaftlichen Arbeit vermittelt. Durch die Anwendung internationaler Guidelines erfolgt im praktischen Unterricht schließlich die Integration der Wissenschaft in das physiotherapeutische Handeln. Dies wird durch den Kompetenzbereich Kommunikation begleitet, in dem die Studierenden ihre Rolle als Coach kennen lernen. Ergänzend wird der Direktzugang weiter vertieft und der Einsatz von Technologie in der Physiotherapie vorgestellt.

Wissenschaftliches Praktikum 1

Portfolioassessment
Im Laufe des ersten Jahres sammelt der Studierende für sein Portfolio Beweismaterial zu bachelorrelevanten Kompetenzen. Zum Abschluss des Grundstudiums zeigt der Studierende anhand seines Portfolios und seines Portfoliogespräches, dass er alle physiotherapeutischen Kompetenzen auf Basisniveau beherrscht. Dieses Assessment ist dann die Eintrittskarte des Studierenden für das Hauptstudium. 

Block 4.3
In diesem Block liegt der Akzent auf der therapeutischen Phase des Physiotherapeutisch Methodischen Handelns (PMH). Die während der Vorausbildung erworbenen Kompetenzen werden vertieft. Interne und externe Patientenfaktoren, ein abweichender Krankheitsverlauf und EBP werden ausführlich besprochen. Die Studierenden lernen die die Behandlung mündlich und schriftlich zu evaluieren. Aufbauend auf den Erkenntnissen der vorhergegangenen Blöcke wird der Prozess des Clinical Reasoning in diesem Block weitergeführt. Die Komplexität von akuten und chronischen Erkrankungen wird schrittweise erhöht, wobei auch Kombinationen von verschiedenen Krankheitsbildern und Komorbiditäten behandelt werden. Das Erkennen von Risikofaktoren und/oder negativen prognostischen Faktoren wird in den Behandlungsplan integriert, z.B. durch Edukation oder Erläuterung. Hierbei ist der Physiotherapeut nicht nur Behandler, sondern auch Coach. In diesem Zusammenhang erhält „Prävention" eine große Bedeutung.

Block 4.4 / 5.1
In diesem Block des Bachelor of Science Physiotherapie werden von den Studierenden stets komplexere Handlungen gefordert. Die angereichte Kasuistik ist vielschichtiger, mehrdimensional und entstammt sowohl der direkt zugänglichen Praxis als auch dem Arbeitsalltag in einer intramuralen Einrichtung. Die Verantwortung für das eigene Handeln und für die getroffenen Entscheidungen liegt mehr und mehr bei den Studierenden; die Unterstützung durch den Dozenten nimmt stetig ab. Alle Faktoren des bio-psycho-sozialen Kontexts werden analysiert. Bei der Behandlung der Patienten stehen die Themen Selbstmanagement und „Shared Decision Making" zentral. Die Studierenden bieten dem Patienten Hilfsmittel an, um die eigene Selbstständigkeit beizubehalten oder zu erhöhen; sie coachen und motivieren den Patienten. Die komplexe Problematik des Patienten wird darüber hinaus auch in einem interprofessionellen Team besprochen. Technische Hilfsmittel werden eingesetzt um die (Behandlungs-) Ziele des Patienten zu erreichen.

Schließlich werden bei zunehmender Komplexität der Unterrichtsaufgaben auch multidisziplinäre Behandlungsstrategien und die Förderung von Selbstmanagement erlernt. Dabei können technische Hilfsmittel unterstützen.

Wissenschaftliches Praktikum 2 und 3
Bachelor-Arbeit

In der Abschlussarbeit wird die Kompetenz "Wissen teilen und Wissenschaft ausüben" auf Bachelor-Niveau beurteilt. Die Studierenden arbeiten in Kleingruppen; müssen jedoch individuell beweisen, dass sie den Untersuchungszyklus, von einer klinischen Frage bis hin zu einer Schlussfolgerung, ausführen können. Es sind in dem Bachelorstudiengang Physiotherapie unterschiedliche Formen einer Bachelor-Arbeit möglich.

In dieser Phase baust du deine Bachelorkompetenzen weiter aus. Du arbeitest mindestens 15 Stunden als Physiotherapeut und kannst das Erlernte direkt an deiner Arbeitsstelle anwenden. Der Studienumfang Bachelor Physiotherapie beträgt somit inkl. Deiner Arbeitszeit in der Praxis 35-40 Stunden pro Woche. Das Präsenzprogramm findet in dieser Phase am Donnerstag und Freitag 14tägig statt.

Nach erfolgreicher Absolvierung des gesamten Programms erwirbst du einen Bachelor of Science Physiotherapie mit 240 ECTS.

Wissenschaftliches Praktikum 2 (Hauptstudium) 
Praktikum 2 findet in Teilen auch an der Arbeitsstelle der Studierenden statt. Hierfür gilt es Arbeitsaufträge auszuführen und das Gelernte in den Arbeitsalltag zu integrieren. Ergänzt wird dies durch fünf spezifischen Mini-Clinics, welche in durch die Zuyd Hochschule ausgewählten Praxen stattfinden.

Während dieser gesamten Zeit teilen die Studierenden das erworbene Wissen, die gemachten Erfahrungen bezüglich der Berufskompetenzen und der eigenen professionelle Entwicklung in den Unterrichtsstunden des Interkollegialen Austauschs (IKA) mit ihren Kommilitonen.

Wissenschaftliches Praktikum 3 (Hauptstudium) 
Die Studierenden verfeinern innerhalb der direkten Patientenversorgung in Deutschland die Kompetenzen "Physiotherapeutisches Handeln" und "Professionelles Handeln" und unterstützend hierbei die Kompetenzen „Kommunizieren", „Zusammenarbeiten", „Wissen teilen und Wissenschaft ausüben", „Gesellschaftliches Handeln" und „Organisieren". Am Ende dieser Praktikumsperiode werden die Kompetenzen auf Bachelor-Niveau beurteilt. Die Studierenden absolvieren insgesamt 6 Tage Praktikum in einer Praktikumsstelle der Zuyd Hochschule.